Interview mit Dustin Hanke und Nicole Wheadon

Fragen nicht nur zum Thema „Schönheit“

 

Was bedeutet Schönheit für dich?

Seine Ideale zu vertreten, authentische Ausstrahlung, ein Lachen und im Einklang mit sich zu sein. Imperfektion empfinde ich als schön. Seinen eigenen Stil zu haben und sein Wertedenken zu vertreten sind Eigenschaften, die Menschen für mich attraktiv machen.

Wofür steht WHEADON und was ist Eure „Schönheit“?

WHEADON gibt mir die Möglichkeit, meine Ideale und Visionen nach außen zu tragen und zu leben, egal ob es sich dabei um die Unterstützung von neuen Marken handelt oder um Projekte, die mir am Herzen liegen.

Bewusster Konsum ist für mich ein Weg, politisch aktiv zu sein und zu unterstützen, woran ich glaube.

Jedes Teammitglied kann sich aktiv einbringen und sich gemeinsam mit WHEADON auf seine besondere Art weiterentwickeln. Die täglichen Herausforderungen helfen mir dabei, die beste Version von mir zu werden. Bei WHEADON geht es nicht um die Erfüllung von Schönheitsidealen, sondern um das Sichwohlfühlen in der eigenen Haut und die daraus resultierende Schönheit.

Mir liegt es sehr am Herzen, dass die Menschen, die hier arbeiten, und die Menschen, die uns besuchen, sich hier wohlfühlen. Es geht um das generelle Sichwohlfühlen und darum, seine Zeit mit Aufgaben zu verbringen, die man schätzt und gerne tut.

Hast du drei Tipps für ein besseres Wohlbefinden, die jeder zu Hause umsetzen kann?

Sich darüber klar werden, was man von seinem Leben will, und danach handeln. Ein Vollbad in dem entspannenden Johanniskrautbad von Susanne Kaufmann, begleitet von einer wundervollen Duftkerze und seelenstreichelnder Lektüre – das liftet jedes Mal mein Wohlbefinden. Tief durchatmen, auf dem Trampolin springen und das Kind in mir hegen und pflegen.

Was war deine Kernidee von Wheadon beziehungsweise der Grund, dich selbstständig zu machen?

Die Kernidee von Wheadon war, einen Ort zu schaffen, an dem man sich wohlfühlt und entwickeln kann und an dem ich alles, was ich gerne mache, natürlich miteinander verbinden kann.

Ich wollte eine Parfümerie gestalten, die auf der einen Seite Showroom für kleine, feine Labels ist, die eine faire Unternehmenskultur fördern und besondere Produkte herstellen. Auf der anderen Seite wollte ich zeitgemäße Serviceleistungen für Stadtmenschen und deren Bedürfnisse anbieten.

Ich wollte einen Arbeitsplatz, an dem man entsprechend seinen Bedürfnissen gefördert und gefordert wird, einen Ort, an dem man sich gerne einbringt mit dem, was man am liebsten tut.

Es war mir immer wichtig, dass die Bedürfnisse von Männern genauso abgedeckt werden wie die von Frauen. Ich wollte einfach einen Ort, an dem jeder Mensch sich wohlfühlt. Der Mensch steht hier im Vordergrund und nicht die Ware.

Du verkaufst ausschließlich Independent-Marken. Wie kam es dazu?

Ich verkaufe Marken, die unser Wertedenken teilen, die nach heutigem Wissen unbedenkliche Inhaltstoffe verwenden; Marken, die mir selbst gefallen und die einen fairen Umgang

Warum ist Berlin der richtige Standort für Wheadon?

Weil ich Berlinerin bin und diese Stadt liebe. Sie lässt Raum für Individualität.

Berlin muss sich nicht erklären.

Das bringt es sehr gut auf den Punkt. Alles kann nebeneinander existieren und vermischt sich zu einem wundervollen Bunten miteinander.

Bei Wheadon gibt es verschiedene Luxusmarken mit unterschiedlichen Highlights. Würdest du als Expertin empfehlen, bei einer Pflegeserie zu bleiben oder verschiedene auszuprobieren?

Manche Menschen wissen intuitiv, was ihre Haut braucht und wie sie die unterschiedlichen Produkte miteinander kombinieren können, andere nicht. Ich empfehle gerne eine Pflegeserie, die aufeinander abgestimmt ist. So werden unerwünschten Nebenwirkungen auf ein Minimum reduziert.

Ich bin ein Fan von Systempflege.

Hast du Tipps für junge Unternehmer, die selbst ein Beauty Brand oder einen Concept Store eröffnen wollen?

Meine Tipps sind:

  • Angst zu besiegen, denn Angst ist der schlechteste Berater
  • eine fundierte Idee zu haben und den Businessplan so lange zu schreiben, bis er kurz und knackig ist
  • sich immer wieder neu mit Thematiken auseinanderzusetzen, von denen man annimmt, sie aus dem Effeff zu beherrschen
  • zu seiner Kernkompetenz zu stehen und anzuerkennen, dass man nicht in allen Bereichen Experte sein kann
  • sich für keine Arbeit zu schade zu sein

Gab es bei dir etwas, woran du zu sehr festgehalten hast, wenn es um dein Geschäft ging?

Na klar, ich habe an alten Denkmustern festgehalten. Zum Beispiel habe ich daran festgehalten, wie Arbeitszeiten auszusehen haben – ich musste und möchte noch viel lernen.

Du hast von deinen Mitarbeitern also eine ähnliche Einstellung verlangt?

Ja! Für mich war es ganz selbstverständlich, wenigstens fünf Tage die Woche zu arbeiten, und es hat lange gedauert zu akzeptieren, dass Menschen – auch solche ohne Familie – andere Bedürfnisse haben und vielleicht „nur“ drei bis vier Tage arbeiten möchten, einfach weil sie ihr Leben anders koordinieren. Mir waren diese Muster nicht verständlich. Daher musste ich erst lernen, das Thema neu zu betrachten, um auch in dieser Hinsicht neue Wege zu gehen.

In den letzten Jahren hat sich sehr viel an der Arbeitsethik verändert. Was meinst du dazu?

Ja, sehr viel hat sich verändert. Ich bin seit über vierzig Jahren aktiv berufstätig – ich habe schon als Schülerin angefangen, nebenbei zu arbeiten. Sein eigenes Geld zu verdienen, bedeutete für mich Freiheit und Unabhängigkeit. Dementsprechend habe ich mit zwölf angefangen in einem Kosmetikladen zu putzen, um die Kosmetikbranche näher kennenzulernen. Ich glaube, heute leben junge Menschen viel länger bei ihren Eltern bzw. sind finanziell länger von ihnen abhängig – das war mir sehr fremd.

Du musstest also erst lernen, das zu akzeptieren?

Ja, das konnte ich auch lernen und ich bin daran gewachsen. Das ist eine Sache, die diese Selbstständigkeit definitiv gebracht hat. Ich wachse an den Herausforderungen und an den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite und zu tun habe.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass man früher als Berufsanfänger, wenn man Verträge unterschrieben hat, sehr deutlich machen musste, dass man erstmal nicht an einer Familiengründung interessiert ist. Ansonsten war die Wahrscheinlichkeit groß, nicht angestellt oder gefördert zu werden. Damals ging es eher darum, Klischees zu erfüllen und sich anzupassen. Es ging nicht darum, in seinen Talenten gesehen und gefördert zu werden. Man hat erwartet, dass aus einer Maus ein Elefant wird. Mein Ansporn war es immer, den Affen Affe und die Giraffe Giraffe sein zu lassen und sie in ihrem Sein zu fördern. Doch der Weg dahin ist holprig, weil man erstmal seine eigenen Muster finden und ablegen muss. Doch ich arbeite daran und freue mich über jede Erkenntnis.  

Gibt es eine Marke in deinem Sortiment, die du besonders schätzt und selbst nutzt?

Das fühlt sich an, als ob du mich fragst, welches meiner Kinder ich am liebsten mag.

Aber es gibt ja immer mal wieder Lieblingskinder. Dann verrate uns doch dein heutiges Lieblingskind.

Im Moment liebe ich jede Art von Detox, egal ob Massagen, Basenfasten oder die entsprechenden Produkte. Ich benutze gerade das Detox Oil von DeAge, kombiniert mit Wanderlust und Dewdrop von Ambuja. Ich bin oldschool, ich mag es, wenn sich Pflege satt, lecker und juicy auf der Haut anfühlt. Das ist für mich Kuschelrock – meine Haut ist dünn und sehr hungrig. Ich brauche immer ein gutes Futterpaket.